LOIKAEMIE 2022:
Oi! im Wandel der Zeit und erste neue Songs seit 15 Jahren!

„Anschnallen! Unglaublich, aber wahr! Verdammte Axt!“ Die Worte, die Sachsens größtes Punkfestival im Frühjahr 2019 wählte, hätten keinen Funken kleiner sein dürfen: Mit ihrem Überraschungs-Headliner verkündete das Back To Future: LOIKAMIE ist wieder da! Innerhalb von fünf Jahren ging so gleich zweimal ein Ruck durch die europäische Punk- und Oi!-Szene: Schwer die Emotionen beim Abschied, umso größer die Euphorie beim plötzlichen Comeback!
Mit ausverkauftem Doppelkonzert im Leipziger Conne Island, gebannt auf einer legendären Live-DVD, hatte sich Sachsens Oi!-Institution 2014, pünktlich zum 20. Bandgeburtstag eigentlich verabschiedet. Sänger und Gitarrist Thomas gesteht: „Es war so ein generelles Ausgelutschtsein. Textlich ist mir nichts mehr eingefallen, im Proberaum haben wir uns im Kreis gedreht, die Vorfreude auf Konzerte war nicht mehr so da.“
Aber Zeiten und Dinge ändern sich und aus Kopf und Herz verschwunden war LOIKAEMIE für Thomas, Eddie, Paul und Bruno nie, für die Fans schon gar nicht. Also testete man 2019 wieder an. Die vorerst zurückhaltende Betonung „Keine Reunion, keine neue Platte!“ wurde nach dem legendären Back o Future Konzert mit frenetischen Reaktionen von Fans und Veranstaltern schnell gestrichen. Weitere Konzerte wurden bestätigt und mit dem „Conne OiLand“ ein eigenes, schnell ausverkauftes Open Air. Machte Corona zunächst einen Strich durch die erste Rechnung, sind LOIKAEMIE mittlerweile wieder eine feste Größe in den Clubs und den Lineups der Festivals im ganzen Land.
Auch die Kreativität ist wieder erwacht: Am 16.September erscheint mit „Lumpenmann“ der erste neue Song seit 2007, weitere folgen, ein neues Album ist in Planung.
Mit dem „Lumpenmann“ lässt LOIKAEMIE einen Superhelden der ganz anderen Art auf die Menschheit los. Mitte November legen sie mit „Tief im Herzen“ ein sehr persönliches Statement nach und vereinen beide Singles auf einer lang ersehnten EP.
Beide Songs atmen unverkennbare LOIKAEMIE-Luft und doch spürt man den Windhauch der Weiterentwicklung: Thomas erzählt pointierte Geschichten statt markiger Statements, es herrscht keine Scheu vor der großen Melodien. Treffen bei „Lumpenmann“ fette Rock’n Roll Strophen auf schnellen Streetpunk-Refrain, ist „Tief im Herzen“ ein Oi!-Punk-Brett erster Güte, dass ohne Umschweife das Zeug zur nächsten Szenehymne hat.
LOIKAEMIE haben sich nie verbogen, aber ebenso wenig versteift, hippen Szenemoden zeigen sie genauso den Mittelfinger wie unbelehrbaren Dogmatikern. Für viele sind sie nicht weniger als Kult und Legende, dennoch gehen sie mit der Zeit und verschließen die Augen nicht vor nötigen Veränderungen. Thomas sagt dazu: „Wir stehen im Leben. Ich bin keiner, der auf einem anderen Planeten wohnt. Ich wohne auf dieser Erde. Und man entwickelt sich als Mensch, als Skinhead, als Musiker weiter.“
Die „gegen den Strom“-Mentalität des Oi! haben sie sich dennoch stets bewahrt. Und noch eins bleibt eine unerschütterliche Konstante. LOIKAEMIE zeigen seit fast 30 Jahren, dass Sachsen mehr zu bieten hat, als nur schlechte Schlagzeilen von rechts. Dem gern falsch verstandenen Anspruch „unpolitisch“ zu sein, kehrten sie schnell den Rücken. Wer – in der Szene und anderswo – kein Problem mit Grauzone und Nazis hat, der hat ein Problem mit LOIKAEMIE! Für sie galt, gilt und wird immer gelten: „Good Night White Pride“!

Bandbiographie

1994 in Plauen gegründet entwickelten sich LOIKAEMIE schnell vom Geheimtipp zu einer festen Vogtländer Szeneinstitution die bald deutschlandweit aufspielte. Einem legendären, auch in seiner 2022er Neuauflage längst vergriffenen Demotape folgte 1996 das erste Album „Ihr für uns und wir für euch“. Anzuecken, damit hatte LOIKAEMIE nie ein Problem: Ihr Debut landete zwischenzeitlich auf dem Index und trotzdem wurden die Texte danach alles andere als harmlos und gefällig. Dennoch, oder gerade deshalb wurden sie 1999 einem größeren Publikum bekannt, durch ihren Beitrag zum Soundtrack des preisgekrönten Films „Oi! Warning.
Es folgten die Alben „Wir sind die Skins“ (2000), „III“ (2002) und „Loikaemie“ (2007).
Nach einigen Besetzungswechseln steht inzwischen die längste und stabilste Zeit im Steckbrief von LOIKAEMIE: Thomas, Eddie, Paul und Bruno. Thomas 2000er Umzug ließ die Plauener Szeneinstitution zu einer Leipziger werden, die sich später erneut ändernde Lebenssituation zog dann 2014 vorerst den Stecker. Seit 2019 ist LOIKAEMIE wieder da.

Um ihren Stand als eine von Europas bekanntesten Oi!- und Skinhead-Bands zu untermauern, reichten ihnen bisher vier legendäre Studioalben in über 20 Jahren. Auf ihnen sammeln sich dafür umso mehr „Hits“, wenn man das im uneitlen Szenekontext so nennen möchte. Ihre unmissverständliche Hymne „Good Night White Pride“, aber auch der genüssliche Mittelfinger „Oi! That’s Yer Lot“ oder der melancholisch-hintersinnige „Trinkfestigkeit“ dürfen bei keinem Konzert fehlen. Nun gesellen sich seit 15 Jahren die ersten neuen Songs dazu, die einen ersten Vorgeschmack auf Album #5 geben, das 2013 erscheinen soll. Und auf den 30. Bandgeburtstag 2024.

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