Gleich die erste Auskopplung des neuen Albums “Sieg der Vernunft” ist eine direkte politische Ansage: „Die Welt braucht keine Milliardäre“. Nun, pauschale Schuldzuweisungen an „Die da oben“ gibt es zu genüge, und der Neid der Armen auf die Reichen ist so alt wie das Geld selbst. Wozu also noch ein Lied zu diesem ausgelatschten Thema? Und warum nehmen sich ausgerechnet Knorkator dieser Sache an, die doch sonst eher für ausgelassene Kindereien und schräge Gedankenspiele zu haben sind? Die Antwort: Weil es wichtig ist. Und weil Reichtum und Superreichtum zwei völlig verschiedene Dinge sind. Während Reichtum ein völlig legitimes Ziel im Leben eines normalen Menschen ist, ein Ansporn für große Leistungen, die nicht selten uns allen zugutekommen, sollten wir nicht übersehen, dass keine menschenmögliche Leistung die Anhäufung von Milliarden rechtfertigt. Die schwindelerregenden Vermögen, die heute in den Händen weniger Personen sind, stellen eine Gefahr für die Demokratie dar. Alleine die Tatsache, dass einzelne Leute mächtiger als ganze Staaten sind, sollte allen vernünftigen Menschen ein Alarmsignal sein. Stattdessen wird es hingenommen oder gar gefördert, werden immer mehr Verantwortungsbereiche des Lebens absichtlich in private Hände gegeben, weil Staaten anscheinend zu unbeweglich sind, um den Herausforderungen der heutigen Zeit gerecht zu werden. Aber das ist ein fataler Irrtum. Im besten Fall wird dieses Lied ein paar Gedanken anregen und vielleicht konstruktive Gespräche in Gang setzen.

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